Fröhliche Stimmung bei Markus
Warum Trübsal blasen, wenn es Seifenblasen gibt?
Es ist ein verregneter, grauer Dienstagmorgen am Wilhelminenspital. Da springen die beiden Clowninnen in ihren knallig bunten Kostümen gleich um so mehr ins Auge, die gerade den Gang der Kinderstation fröhlich entlang hüpfen und von Tür zu Tür gehen.
Beim kleinen Markus klopfen sie vorsichtig an, öffnen die Tür einen Spalt breit, stecken ihre Köpfe neugierig in sein Zimmer und winken ihm fröhlich zu. Markus macht große, noch etwas skeptische, Augen. Er liegt seit zwei Tagen auf der Station und hat sich beide Beine bei einem Autounfall gebrochen. So, mit seinen Beinen senkrecht nach oben gebunden, liegt Markus nun da und schaut den Clowninnen gespannt zu, als die beiden in sein Zimmer stolpern.
Clownin Miss Irmi zückt ihre kleine Gitarre und beginnt leise zu singen: „Bruder Markus, Bruder Markus schläfst du noch? Schläfst du noch? Hörst du nicht die Glocken…“ Währenddessen versucht Clownin Dr. DI Dagmar ein paar Seifenblasen zu blasen. Das will ihr aber nicht so recht gelingen. Beim ersten Versuch bläst sie komplett daneben. Beim zweiten Mal bläst sie viel zu fest und die Seifenblase zerplatzt sofort. Da entkommt Markus schon der erste kleine Lacher.
Aufgeben? Gibt es nicht!
Dagmar weiß aber eins genau: Aufgeben ist keine Option! So probiert sie es noch einmal und wird lautstark von Irmi angefeuert. Auch Markus klatscht nun ganz aufgeregt. Also noch einmal. Sie bläst hochkonzentriert in den Pustestab und tatsächlich: endlich entstehen zwei Seifenblasen. Da macht Markus große Augen und streckt seine Arme aufgeregt nach den Seifenblasen aus.
Dieses Erfolgserlebnis spornt die Clownin an und nun versucht sie unerbittlich schöne Seifenblasen für Markus zu zaubern. Sie atmet noch einmal ganz tief ein, füllt ihre Backen mit viel Luft und das Ergebnis kann sich sehen lassen: ein Meer aus Seifenblasen tröpfelt langsam auf den kleinen Markus hinab, der begeistert und mittlerweile laut lachend nach ihnen greift und versucht so viele wie möglich zu fangen. Eine große Seifenblase entkommt ihm und zerplatzt mitten auf seiner Stirn.
Jetzt zaubert Irmi eine kleine rote Stoff Nase aus ihrer bunten Tasche und überlegt, wo sie sie am besten lassen soll und entscheidet sich für Markus' kleinen Finger. Da will er sie aber nicht so recht und steckt die Nase zielsicher dahin, wo sie hingehört - auf die Nase der Mama, die ganz dicht bei ihm sitzt und das bunte Treiben lächelnd beobachtet.
Jetzt ist Markus dran!
Jetzt will Markus auch mal! Denn warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifen blasen kann? Das sehen die Clowninnen genauso und prompt hält Dagmar ihm den Pustestab hin. Markus pustet höchstkonzentriert und das Resultat: mehrere kleine Seifenblasen, die die Clowninnen versuchen zu erwischen. Erfolglos, denn gerade ist Irmi über ihre eigenen Füße gestolpert und Dagmar fängt sie kichernd auf.
Der kleine Markus, der sich gerade eigentlich kaum bewegen kann, lacht nun herzhaft mit dem ganzen Körper – und auf einmal erscheint der Dienstagmorgen im Wilhelminenspital um einiges bunter und etwas weniger verregnet und grau.
Clownin Dr. Dl Dagmar
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